Küchenbauer mit Holzschnitzel-Power

Die Schreinerei der Gebrüder Frei versorgt den Betrieb und sieben Wohnhäuser mit einem eigenen Nahwärmeverbund. Im Contracting mit Regio Energie Solothurn haben sie Holzschnitzelanlage und Erdgasheizung mit einer Abgaswärmerückgewinnung kombiniert.

20 Franken Startkapital, ein Holzlager aus Sägereiabfällen und eine Werkzeugkiste mit Tragriemen: 1956 startete Karl Frei sein Einmannunternehmen. Ideen, Einsatzwillen, Familiensinn und kluge Entscheidungen erwiesen sich als solides Fundament. Ein halbes Jahrhundert und drei Generationen später präsentiert sich an der Hofuhrenstrasse 10 in Deitingen eine prosperierende Firma. 20 Angestellte und sieben (!) Lehrlinge arbeiten in dem zertifizierten Betrieb. 

Sowohl ISO 9001:2008 (Qualitätsmanagement) als auch ISO 14001:2004 (Umweltmanagement) sowie das FSC-Label (zertifiziertes Holz) dokumentieren den Anspruch, firmeneigenes Potenzial und Know-how stetig weiterzuentwickeln. Während 20 Jahren deckte die Schreinerei Frei ihren Wärmebedarf mit einer Holzschnitzelheizung. Verwendet wurden nur die im Betrieb anfallenden Abfälle. Im Sommer 2006 installierten die innovativen Schreiner eine Gasheizung. Das mit Regio Energie Solothurn im Jahr 2011 vereinbarte Contracting wartet nun mit einigen Besonderheiten auf.

Daniel Kammermann, Leiter Wärme und Contracting: «Es ist dies das erste Contracting, das eine Holzschnitzelanlage (Rieben, 150 kW Heizleistung) mit einem Erdgasheizkessel (209 kW) kombiniert. Die Holz-Abgaswärmerückgewinnung arbeitet mit einem Fabrikat der Oeko Altop. Besonders viel Wert gelegt wurde auf einen effizienten Feinstofffilter. Die Wahl fiel auf ein innovatives, topmodernes Produkt der OekoSolve, das eine massive Reduktion des Feinstaubausstosses bringt, automatisch läuft und sich gut warten lässt.»

Sparsam, effizient, umweltfreundlich

Die Deitinger Schreinerei wandelte sich 1997 zur AG. Hans Frei, Geschäftsleiter, und Gabriel Frei, Chef Technik, sind überzeugt, mit dem Contracting einen weiteren Baustein zur kontinuierlichen Weiterentwicklung des KMU gefunden zu haben: Der Nahwärmeverbund versorgt die Schreinerei und sieben Wohnhäuser mit sauberer und günstiger Energie – im Schnitt 11 Rappen pro Kilowattstunde. 

«Mit Investitionen von 160000 Franken decken wir neu zwei Drittel des Jahreswärmeenergiebedarfs durch den Holzschnitzelheizkessel und ein Drittel des Bedarfs durch die Erdgasheizung, die im Übrigen auch allfälligen Spitzenbedarf abdeckt. So setzen wir Energie sparsam ein und generieren effiziente Massnahmen zum Klima- und Umweltschutz», fasst Hans Frei zusammen.

Energiezeitschrift (1/12), Helena Tillein