Bund bewilligt erstmals die Einspeisung von erneuerbarem Wasserstoff ins Erdgasnetz

09.04.2018

Das Hybridwerk der Regio Energie Solothurn hat die Bewilligung zur Herstellung und Einspeisung von erneuerbarem Wasserstoff ins Erdgasnetz erhalten. Der Bewilligung des Bundes ist ein langes Verfahren vorausgegangen. Wird der Wasserstoff als Brennstoff genutzt, unterliegt er nicht der CO2-Abgabe und als Treibstoff ist er steuerbefreit.

Einmal mehr beschreitet die Regio Energie Solothurn mit ihrem Hybridwerk neue Wege in die Energiezukunft: Die Elektrolyseure des Hybridwerks können erstmalig in der Schweiz aus erneuerbarem Strom hergestellten Wasserstoff (sog. Biowasserstoff) in das Erdgasnetz einspeisen. Beim Verbrauch des Wasserstoffes für Heizzwecke oder als Treibstoff fallen weder Steuern noch CO2-Abgaben an.

Die Zulassung des Bundes bedeutet einen wichtigen Meilenstein für die Power-to-Gas Technologie in der Schweiz.. Power-to-Gas ist eine Schlüsseltechnologie beim Umbau der Energiesysteme in Richtung Erneuerbarkeit und Energieeffizienz.. Dieses Verfahren macht es möglich, überschüssigen Strom aus Solar-, Wind- oder Wasserkraftanlagen saisonal zu speichern. Das heisst, Überschussenergie aus dem Sommer für den Winter verfügbar zu machen.

Eine bedeutende Rolle spielt dabei das Erdgasnetz als Speicher und Transportmedium für den erzeugten Wasserstoff. Dies ganz im Sinne der Netzkonvergenz: Energien aus erneuerbaren Ressourcen durch intelligente Technik zwischen Gas- und Stromnetz zu transferieren.

In das gut einjährige Bewilligungsverfahren waren neben der Oberzolldirektion auch das Bundesamt für Umwelt (BAFU) und der Verband der Schweizerischen Gasindustrie (VSG) involviert. Das BAFU war für die Überprüfung der Rohstoffqualität – also die Herkunft des erneuerbaren Stroms – zuständig. Ausschlaggebend für die Erteilung der Bewilligung war auch die praktisch vollständige Nutzung der Abwärme, welche bei der Elektrolyse entsteht. Diese wird ins Fernwärmenetz der Regio Energie Solothurn geführt. Die Anlage erfüllt damit die hohen ökologischen und sozialen Anforderungen der Mineralölsteuer-Gesetzgebung

Erneuerbare Gase
Die Schweizer Gaswirtschaft hat sich das Ziel gesetzt, bis ins Jahr 2030 den Anteil der erneuerbaren Gase im Wärmemarkt, also im Heizungsbereich, auf 30 Prozent zu steigern. Dem Erdgas werden somit in Zukunft markant mehr Biogas und andere erneuerbare Gase zugemischt. Damit können die CO2- Emissionen im Vergleich zu Heizöl um 50 Prozent reduziert werden. Die Gaswirtschaft fördert bereits heute aktiv die Biogas-Produktion. So werden mit einem Fonds neue Anlagen unterstützt, die Biogas ins Gasnetz einspeisen. Inzwischen gibt es in der Schweiz bereits 30 solcher Anlagen; weitere sind im Bau oder geplant. Dank dieser konsequenten Förderung steigt in der Schweiz die Biogas-Einspeisung von Jahr zu Jahr an; seit 2010 konnte die Biogas-Produktion verfünffacht werden. Es gibt mehrere Möglichkeiten, die Biogasproduktion in der Schweiz weiter auszubauen, sei es in gewerblich-industriellen Biogasanlagen, Abwasserreinigungsanlagen (Klärgas) oder mit landwirtschaftlichen Biogasanlagen. Eine wichtige Rolle, um die Herstellung erneuerbarer Gase zu fördern, spielt die Power-to-Gas-Technologie. Mit diesem Verfahren kann überschüssig anfallender Strom aus Solar-, Wind oder Wasserkraftwerken in Form von Methan oder Wasserstoff über die Saison im Gasnetz gespeichert werden. Speichermöglichkeiten sind eine Grundvoraussetzung, dass die heutigen Energiesysteme umgebaut werden können. Mit der Power-to-Gas-Technologie wird es möglich, Energien aus erneuerbarer Ressourcen in grossen Mengen zwischen Gas- und Stromnetz zu transferieren. Dazu muss das Erdgasnetz erhalten werden. Man spricht in diesem Zusammenhang auch von Netzkonvergenz oder Sektorkopplung. Viele Vorteile bieten Wärme-Kraft-Kopplungsanlagen (WKK), die es möglich machen, mit Gas Wärme und Strom zu produzieren. Auf diese Weise leisten sie vor allem im Winter einen wichtigen Beitrag zur Versorgungssicherheit und zur Stabilität des Stromnetzes. Aufgrund des hohen Wirkungsgrades lassen sich durch WKK fossile Brennstoffe einsparen. Gleichzeitig ist damit eine deutliche Verringerung der Schadstoff- und CO2-Emissionen verbunden, insbesondere beim Einsatz erneuerbarer Gase.

Kontakt

Sandra Hungerbühler
Leiterin Personal + MarKom
032 626 94 50

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