Täglich für Sie im Einsatz
Zählerableserinnen und Zählerableser erfassen regelmässig die Daten der rund 30 000 Strom-, Gas-, Wasser- und Fernwärmezähler der Regio Energie Solothurn.
Marco Rothen
Der 46-Jährige arbeitet seit zwölf Jahren als Leiter Zählerableser. Er ist in Solothurn, Feldbrunnen, Rüttenen, Bätterkinden, Utzenstorf, Obergerlafingen, Halten und Kriegstetten unterwegs. Zudem erfasst er mit Urs Kurt überall die Zählerstände bei Mieter- und Eigentümerwechseln.
Wie oft lesen Sie und Ihre Mitarbeitenden die Zählerstände ab?
Bei den Privatkunden machen wir das einmal pro Jahr. Hierzu wurde das Versorgungsgebiet der Regio Energie Solothurn in zwölf Ablesekreise eingeteilt, die den Monaten des Jahres zugeordnet sind. Ausgenommen davon ist Lüterkofen-Ichertswil, wo die Zählerstände nicht manuell erfasst werden. Zudem führen wir Monatsablesungen durch, dies vorwiegend in Gewerbe- und Gastronomiebetrieben, in öffentlichen Gebäuden und bei Fernwärmebezügern.
Welche Voraussetzungen muss man für diese Arbeit erfüllen?
Ein guter Orientierungssinn, Robustheit für die Arbeit draussen und gute Umgangsformen sind sehr wichtig. Und man benötigt einen «breiten Rücken», da man beim Klingeln an der Haustüre gelegentlich mit negativen Reaktionen konfrontiert wird.
Brigitta Affolter
Die 62-Jährige ist in Leuzigen seit 20 Jahren als Zählerableserin tätig, zuerst für die Gemeinde und seit der Verpachtung des Stromnetzes 2016 für die Regio Energie Solothurn.
Finden Sie nach so vielen Jahren die Zähler fast blind?
Die meisten Häuser kenne ich gut, aber auf Baustellen befinden sich die Stromzähler oft an Orten, wo man sie nicht erwartet. Die Suche danach ist manchmal abenteuerlich.
Wie kommen Sie auf Ihrer Tour von A nach B?
Ich bin seit jeher mit meinem Töffli der Marke Puch unterwegs, das ich seit meiner Schulzeit besitze. Damit komme ich schnell von Haus zu Haus.
Erna Rudolf von Rohr
Erna Rudolf von Rohr ist für die Monatsablesungen in Solothurn zuständig. Seit neun Jahren arbeitet die 51-Jährige für die Regio Energie Solothurn.
Was gefällt Ihnen am Job?
Ich schätze besonders die Möglichkeit, meine Arbeitszeit flexibel einteilen zu können. Als Imkerin kann ich mich so im Sommer nach meinen Bienen richten.
Spüren Sie die Corona-Pandemie bei Ihrer Arbeit?
In Geschäftsliegenschaften muss ich nun oftmals ein Formular mit Fragen zum aktuellen Gesundheitszustand ausfüllen. Auch Fiebermessen gehört vielerorts dazu.
Caroline Fuchs
Seit sechs Jahren ist die 54-Jährige als Zählerableserin tätig. Aktuell führt sie die Monatsablesung in der Solothurner Altstadt und in Zuchwil durch.
Erzählen Ihnen die Kundinnen und Kunden von sich, wenn Sie auf Tour sind?
In den kurzen Gesprächen bekomme ich Vieles mit, und zwar Freud wie Leid. Gerade jetzt während der Corona-Pandemie überwiegen die Sorgen leider häufig.
Was bedeutet Ihnen der Kundenkontakt?
Diesen schätze ich sehr. Aus den monatlichen Begegnungen haben sich sogar einige nähere Bekanntschaften und Freundschaften entwickelt.
Priska Dauwalder
Seit 2017 ist die 53-Jährige in Solothurn, Bellach, Derendingen, Biberist, Recherswil und Langendorf für die Jahresablesung unterwegs.
Wo lesen Sie besonders gerne Zählerstände ab?
In der Solothurner Altstadt. Da gelange ich in schöne Gebäude, zu denen die Öffentlichkeit keinen Zutritt hat. Generell gefällt mir, dass ich viel an der frischen Luft sein kann.
Gibt es Orte, die Sie lieber meiden würden?
Es gibt einige düstere Keller, in die wir zum Ablesen eine Taschenlampe mitnehmen müssen.
Nathalie Mülhauser
Die 50-jährige macht seit 2018 die Jahresablesung in den Gemeinden Subingen, Horriwil, Etziken, Hüniken, Biberist, Gerlafingen, Selzach, Solothurn und Zuchwil.
Was motiviert Sie zur Arbeit als Zählerableserin?
Wir haben viel Kundenkontakt, ein tolles Team und vor allem eine vielseitige Aufgabe. Jede Tour ist anders und verändert sich immer wieder.
Kommt es vor, dass Sie eine Adresse nicht finden?
Vor allem die Suche nach den teilweise gut versteckten Zählern erinnert mich manchmal an eine Schnitzeljagd. Mit jedem Jahr Erfahrung kenne ich mich aber besser aus.
Urs Kurt
Urs Kurt ist seit über 30 Jahren bei der Regio Energie Solothurn, erst als Rohrnetzmonteur, seit 2016 als Zählerableser. Der 64-Jährige macht Jahres- und Monatsablesungen in Solothurn, Zuchwil, Derendingen, Luterbach und Deitingen.
Wie war für Sie der Wechsel vom Rohrnetzmonteur zum Zählerableser?
Auch wenn ich aufgrund meiner früheren Arbeit das Gebiet bereits gut kannte, war der Job für mich komplett neu. Besonders gefällt mir, dass ich nach wie vor draussen arbeiten kann.
Spüren Sie bei der Arbeit die Charaktereigenschaften der Gemeinden?
Ja, teilweise schon. Zum Beispiel erkennen mich die Kunden bei der Jahresablesung in der ländlichen Gemeinde Deitingen viel öfter wieder als diejenigen in Zuchwil, das grösser und eher städtisch geprägt ist.
Text: Barbara Graber
Bilder: Michel Lüthi/bilderwerft.ch